Nach zweijährigen coronabedingten Online-Fortbildungen konnte der Vorsitzende der Kommission Schiedsrichter und Regeln, Andreas Potsch, die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter endlich wieder persönlich zur diesjährigen Bundesliga-Fortbildung im Reha-Sport-Zentrum in Elxleben begrüßen.

Allen war die Freude des Wiedersehens anzumerken und nach den ersten Informationen am Freitagabend, in der die Nachbereitung der Saison 2021/2022 auf dem Programm stand, kam es anschließend noch zu einem regen Austausch untereinander.

Am Samstagmorgen fand eine intensive theoretische Arbeitsphase statt.

In Kleingruppen wurden anhand von Videoclips Spielszenen und Schiedsrichterentscheidungen analysiert, Kriterien für die gezeigten Fouls oder Regelübertretungen erarbeitet und zum Schluss dem Plenum vorgestellt.

Vor dem Mittagessen konnten alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter noch ihre Regelkenntnisse anhand eines Online-Regeltests überprüfen und auffrischen. Unterstützt wurden sie dabei durch Carsten Rehling und Max Kindervater, die bei aufkommenden Fragen oder Unklarheiten hilfreich zur Seite standen und aufgrund ihrer langjährigen internationalen Erfahrung den ein oder anderen Tipp geben konnten.

Aber auch die Praxis sollte nicht zu kurz kommen. Dank der Zusammenarbeit mit dem Trainer der ortsansässigen Thuringia Bulls, Michael Engel, fand am Nachmittag ein Trainingsspiel statt, das sich aufgrund der Anwesenheit aller Bundesligaspieler zu einem hochkarätigen Schlagabtausch entwickelte.

Geleitet wurde das Spiel von zwei dreiköpfigen Schiedsrichtergespannen, die jeweils eine Halbzeit leiteten. Die nicht am Spiel beteiligten Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter wurden vorab in Kleingruppen unterteilt und erhielten durch Max Kindervater und Carsten Rehling spezielle Beobachtungsaufgaben, die zu einem späteren Zeitpunkt dem Plenum vorgestellt wurden.

An dieser Stelle sei dem Team der Thuringia Bulls nochmals gedankt, dass es durch ihre Unterstützung auch nach dem Spiel zu einer intensiven Diskussionsphase und Auseinandersetzung mit dem Beobachteten für alle Bundesliga-Schiedsrichterinnen und -Schiedsrichter kam.

Die Halleneinheit wurde anschließend mit dem Absolvieren des Fiba-Lauftests beendet, der jedem Einzelnen die Möglichkeit gab, seinen aktuellen Fitnessstand zu überprüfen.

An den praktischen Teil folgte ein interessanter Vortrag von Michael Engel mit dem Titel „Allgemeine Entwicklung RBB – Schwerpunkt Offense, Gestern – Heute – Morgen“. Lebhaft vorgetragen, mit vielen persönlichen Details untermalt, zeigte er auf, wie sich der Rollstuhl-Basketball athletisch und technisch in den letzten Jahren weiterentwickelt hat und somit fortlaufend auf dem Weg ist Attraktivität zu gewinnen und Zuschauer zu begeistern.

Dass dieser Weg auch einer professionellen Unterstützung sowie RBBL-Standards und Scouting-Richtlinien bedarf, wurde nach dem Abendessen von Lucas Martin erläutert, der diese Vorgaben für die kommende Saison bereits auf der Bundesligaversammlung im Juni 2022 allen Vertretern der 1. und 2. Bundesliga vorgestellt hatte.

Abschluss fand der intensive Tag durch die Wahl des Aktivensprechers, wobei sich die Aufgabe in der kommenden Saison die beiden Schiedsrichterinnen Nicole Kompa und Anna Teubner teilen werden.

Sonntagmorgen wurde die Fortbildung in der Sporthalle fortgesetzt, wo alle bereits von André Bienek, einem langjährigen Spieler der Thuringia Bulls sowie ehemaligen Nationalspieler, erwartet wurden. Nach einer kurzen theoretischen Einführung in die Ziele der Defense, konnten die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter mit Hilfe von Aliaksandr Halouski, Dylan Fischbach und Hubert Hager eigene Erfahrungen im Rollstuhl machen und auch beim weiteren Vortrag von André, der die Basics im Rollstuhlbasketball vorstellte, diese unmittelbar in die Praxis umsetzen.

Hinweise zum Spielberichtsbogen und insbesondere die Erläuterungen zur zukünftigen Ausrichtung „Faszination auf Rädern“ durch Marcus Jach, dem neu gewählten Vorsitzenden des Geschäftsbereiches Sport, wurden mit großem Interesse verfolgt.

Eine Abschlussbesprechung und Evaluation des Fortbildungslehrgangs rundeten ein intensives und sehr abwechslungsreiches Wochenende für alle Beteiligten ab.